Mittelschule "Ludwig Richter" überplanmäßige Ausgabe Erweiterungsbau
Der Stadtrat beschließt eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 464.380,00 EUR für den Erweiterungsbau der Mittelschule "Ludwig Richter". Die Finanzierung, einschließlich der geplanten, aber bisher nicht zugewiesenen Fördermittel in Höhe von 1.417.900 EUR, erfolgt soweit erforderlich aus Eigenmitteln der Stadt Radeberg, die der allgemeinen Rücklage der Stadt entnommen werden.
Im Jahr 2009 wurde auf der Grundlage der seinerzeit vorliegenden Kostenschätzung ein Fördermittelantrag für das Jahr 2010 gestellt. Da für 2010 keine Fördermittel bereitgestellt wurden, hat die Stadt Radeberg den Antrag für das Jahr 2011 aufrechterhalten. Mit dem Schreiben vom 02.08.2011 teilte die SAB mit, dass auch für das Jahr 2011 keine Fördermittel zur Verfügung gestellt werden. Die Verwaltung hat den Fördermittelantrag fristgerecht auch für das Jahr 2012 aufrechterhalten, die Aussicht auf Bereitstellung finanzieller Mittel wurde von der SAB aufgrund einer telefonischen Nachfrage aber auch für das Jahr 2012 als sehr gering eingeschätzt.
Die Kostenschätzung des Jahres 2009 ging von Baukosten in Höhe von 2.527.800,00 EUR aus, die für das Jahr 2011 in den Haushaltplan eingestellt wurden. Zusätzlich wurden durch Stadtratsbeschluss vom 27.04.2011 100.000,- EUR für die archäologischen Untersuchungen bereitgestellt, von denen bereits 5.180,- EUR für die ersten Bodenschürfen bezahlt wurden. Abweichend von den Informationen, die der Stadtverwaltung als Grundlage für den Stadtratsbeschluss vom 27.04.2011 vorlagen, wurde durch Verhandlungen mit dem Landesamt für Archäologie beschlossen, die Ausgrabungen baubegleitend und damit kostensparender vorzunehmen. Diese voraussichtlichen Kosten sind Bestandteil der aktualisierten Kostenberechnung.
Seit 2009 sind die Baupreise gestiegen. Aufgrund dieser Tatsache sind Kostenerhöhungen in allen Kostengruppen einschließlich der Planungshonorare zu verzeichnen. Die gravierendsten Preissteigerungen betreffen die Alu-Tür- und Fensterelemente einschließlich der Brandschutztüren mit Kostenerhöhungen um ca. 125.000,- EUR. Weiterhin stellte sich bei der Baugrunduntersuchung heraus, dass durch unerwartet große Mengen von Auffüllungen, die nicht zur Gründung geeignet sind, ein höherer Aufwand von ca. 60.000,- EUR für Erdarbeiten und Bodenaustausch erforderlich ist. Zusätzlich wurde für die gesamte Schule ein mechatronisches Schließsystem vorgesehen, das Mehrkosten von ca. 40.000,- EUR verursacht. Durch verschärfte Anforderungen an die Ausbildung von Trockenbauwänden in Feuchträumen von öffentlichen Gebäuden seit diesem Jahr erhöhten sich die Kosten für die Trennwände um ca. 17.000,- EUR. Die Lüftungsanlage wurde im Zuge der detaillierten Planung mit erhöhter Wärmerückgewinnung, Luftstromtrennung und klassenraumweiser Regelung vorgesehen. Die technischen Änderungen erfordern Mehrkosten von ca. 68.000,- EUR, ermöglichen aber durch die komfortable Regelung deutliche Betriebskosteneinsparungen. Die aktuelle Kostenberechnung weist Gesamtkosten in Höhe von 3.087.000,00 EUR aus, so dass sich ein zusätzlicher Finanzbedarf von 464.380 EUR ergibt. (3.087.000 EUR - 2.527.800 EUR - (100.000 EUR - 5.180 EUR)
Für die Inbetriebnahme des Erweiterungsbaues zum Beginn des Schuljahres im August 2013 ist es erforderlich, mit den Bauarbeiten im zeitigen Frühjahr 2012 zu beginnen. Da bis zu diesem Zeitpunkt mit einer Entscheidung der SAB zur Fördermittelbereitstellung für 2012 nicht zu rechnen ist und die Fördermittelbereitstellung generell unwahrscheinlich ist, wird vorgeschlagen, die Finanzierung vollständig durch Eigenmittel zu beschließen.