Schülerkapazität Mittelschulen
Durch die vom Freistaat Sachsen vorgegebene Schließung von Mittelschulen im Umland der Stadt Radeberg ergibt sich eine Überlastung der in Radeberg verbliebenen Mittelschulen. Eine über den bereits in Vorbereitung befindlichen Ausbau der Ludwig Richter Schule hinausgehende Erweiterung der Radeberger Mittelschulkapazität ist sowohl aus finanziellen wie aus räumlichen Gründen kaum möglich. Die Stadt Radeberg hat frühzeitig, bereits bei der damaligen Schließung der Umlandschulen, auf die zu erwartenden Probleme hingewiesen. Mit Schreiben vom 04.06.2010 an die Sächsische Bildungsagentur hat die Stadt Radeberg abermals auf die anstehenden Probleme hingewiesen und als jedenfalls mittelfristige Lösung eine Nutzung des Schulgebäudes in Großerkmannsdorf vorgeschlagen. Eine Antwort auf diesen Vorschlag hat die Stadt Radeberg nicht erhalten. Aktuell reichen damit die Kapazitäten der Radeberger Mittelschulen nur noch für den in Radeberg selbst anfallenden Bedarf aus. Auch wenn dies nicht in der Kompetenz der Stadt liegt, ist absehbar, dass dann Schüler aus dem Umland abgewiesen werden müssten. Damit würde im Ergebnis die freie Schulwahl unterlaufen. Auch wenn das Problem vorrangig keine Radeberger Bürger betrifft, ist sich die Stadt Radeberg ihrer Verantwortung als Schulträger und auch als regionales Mittelzentrum durchaus bewusst und sucht deshalb auch nach zusätzlichen Lösungsmöglichkeiten. Nach Gesprächen des Oberbürgermeisters mit den Bürgermeisterkollegen in Arnsdorf und Wachau stellt sich heraus, dass in Wachau keine Möglichkeiten bestehen, da die dortige ehemalige Mittelschule inzwischen anderweitig kommunal genutzt und benötigt wird. Anders sieht dies in Arnsdorf aus, dort stehen ausreichend Räume zur Verfügung. Vorrangig hat die Gemeinde Arnsdorf signalisiert, an der Wiedereinrichtung ihrer seinerzeit zwangsweise geschlossenen Mittelschule interessiert zu sein. Diese Lösung wäre auch für die Stadt Radeberg günstig. Es steht jedoch zu erwarten, dass ein entsprechender Amsdorfer Antrag abgelehnt werden wird. Die nach wie vor vom Freistaat Sachsen geforderte Zweizügigkeit kann für Arnsdorf auch heute nicht dargestellt werden. Zudem sind wohl inzwischen Amsdorfer Schüler auf verschiedene Klassen verteilt, die gewiss nicht beliebig auseinandergerissen werden können. Damit verbliebe als letzte Lösung, zu der die Stadt Radeberg beitragen könnte, die Einrichtung einer Außenstelle wie im Beschlussvorschlag dargestellt. Die Bereitschaft hierzu hat die Gemeinde Arnsdorf letzte Woche schriftlich erklärt. Ob eine solche vom Freistaat genehmigt werden wird, ist aktuell schwer abzuschätzen. Dass auf unseren ähnlich gelagerten Vorschlag vom Juni letzten Jahres nicht einmal reagiert wurde, spricht eher dagegen. Erschwerend kommt hinzu, dass aus Amsdorfer Schülern (23) selbst aktuell keine 2 Klassen gebildet werden können, was i.d.R. als Voraussetzung angesehen wird. Eine Abstimmung mit der Schulleitung konnte aus Zeitgründen auch noch nicht erfolgen. Da jedoch diese Außenstelle unmittelbar an die Amsdorfer Grundschule angrenzt, wäre hier eine Ausnahmeregelung vorstellbar. Jedenfalls sollte die Stadt Radeberg alle Möglichkeiten auch der kommunalen Zusammenarbeit in Erwägung ziehen, um das anstehende regionale Problem lösen zu helfen.